Wie es ist, alleine zu reisen

Letztes Wochenende hat mich das Fernweh gepackt. Mario war in Nürnberg unterwegs, meine Freundinnen alle schon verplant und ich hatte überhaupt keine Lust, alleine daheim rum zu sitzen. Also schaute ich, ob es noch eine schöne Unterkunft in Oostkapelle (Zeeland/Holland) gibt. Ich wurde fündig beim Sonop B&B im Zentrum von Oostkapelle und buchte schnell. Als es dann Freitag wurde und ich im Büro saß, wurde ich ganz schön nervös. Wir sind sehr oft dort und ich bin die Strecke schon sehr oft gefahren, aber nie alleine. Nun, es war gebucht und stornieren ging nicht, also düste ich um 15 Uhr gen Zeeland los. 

Als ich Richtung Middelburg abfuhr, wurde ich immer nervöser und freudiger. Die gewohnte Umgebung, die für mich schon eine Art Zuhause geworden ist, stimmte mich fröhlich. Ich kam im Sonop an und checkte ein. Mich erwartete ein wunderschönes Zimmer in dem traumhaften Haus.
















Abends düste ich ins Boschhoek los, einem unserer Stammlokale in Oostkapelle. Robert, der Besitzer begrüßte mich wie immer freudig und fragte nach Mario. Das war das erste Mal, dass mir bewusst wurde, dass ich ganz alleine unterwegs war. Ich bestellte mir ein paar Leckereien und packte meinen Kindle raus. Ich kam lange nicht mehr zum Lesen und die Zeit wollte ich nutzen.

Lange hielt ich nicht durch. Der anstrengende Tag im Büro und die lange Fahrt haben mich ganz schön müde gemacht, also fuhr ich zurück ins B&B und legte mich in das unglaublich gemütliche Bett. Leider war die Nacht unheimlich stürmisch und so war der folgende Morgen auch. Aber erstmal hatte ich ein wundervolles Frühstück vor mir in einem traumhaften Ambiente.
















Während des Frühstücks kam sogar die Sonne raus, aber leider nur kurz und es regnete schon wieder. Also verzog ich mich nach dem Frühstück wieder ins Boschhoek.







Im Boschhoek fand ich ein lauschiges Plätzchen, gönnte mir einen Chocochino und einen Pimm`s Cocktail und schrieb an meinem Buch weiter. Ich kam sogar sehr gut voran, wohl gefühlt habe ich mich aber wieder nicht so richtig. Irgendwie wollte sich der Entspannungsmodus nicht einstellen. In Oostkapelle war ich immer mit Mario unterwegs und verbinde mit diesem Ort traumhafte Erinnerungen, aber so ganz alleine war es nicht das Wahre. Ich fühlte mich die ganze Zeit unvollkommen. Ich hatte die ganze Zeit Hummeln im Hintern.

Nach dem Boschhoek, wo es leider die ganze Zeit geregnet hat, wollte ich mir mal die Innenstadt von Oostkapelle anschauen und kaum war ich dort angekommen, zeigte die Sonne sich wieder. Es war wie verhext mit dem Wetter an diesem Wochenende.




Neue Freunde beim Shoppen gefunden.




Ich gönnte mir nach dem Einkaufen einen leckeren Pfannekuchen im Pfannekuchen-Haus, welches direkt neben meinem B&B lag. Es ist wirklich sehr komisch, alleine Essen zu gehen. Ich habe Mario schon oft zu Seminaren in deutsche Städte begleitet und diese alleine unsicher gemacht, mich dabei aber nie so einsam gefühlt. Irgendwie sind in Städten mehr Menschen alleine unterwegs und man fällt dabei nicht so auf. In Oostkapelle war es so, dass man sich immer angestarrt gefühlt hat. Dies war kein angenehmes Gefühl. Niemand scheint dort alleine unterwegs zu sein.




Blaubeerpfannkuchen mit Sahne und Eiscreme




Ich gönnte mir noch im Pfannekuchenhaus einen Rotwein und da ich mir schon wieder so ruhelos vorkam, bin ich zurück nach nebenan ins B&B. Ich hatte ein paar Leckereien für den Abend besorgt und hab es mir im Bett gemütlich gemacht und "Bohemian Rhapsody" geschaut - ein wirklich guter Film übrigens. 

Mein kleines Picknick im Bett


Das Sonop ist so ein traumhaftes B&B, in welchem man sich total wohl fühlen kann. Zwischendurch kam die Sonne wieder raus und ich ging in den Garten, um eine zu Rauchen. Seht nur, wie schön der Garten ist:






Am kommenden Tag erwartete mich wieder ein traumhaftes Frühstück. Man kann alle Arten von Kaffee bestellen, welcher von den Eigentümern in einem Kaffee-Vollautomaten hergestellt wird. Es gab selbst gebackenes Brot nach italienischer Art, frisches Obst und selbst gemachte Pfannkuchen. Der Aufschnitt wird immer mit einer kleinen Etagere gebracht und man kann Aufschnitt nachbestellen, wenn dieser alle ist. Diese Variante finde ich sehr gut, da jeder Reisende sein Frühstück ganz frisch bekommt und nichts mit der Zeit auf einem Buffet austrocknet.






Da das Wetter wieder wenig versprach und es laufend regnen sollte und auch aufgrund der Situation, dass ich mir alleine irgendwie verloren vorkam, reiste ich nach dem Frühstück ab. Ich freute mich richtig auf Zuhause.

Mein Fazit vom alleine Reisen ist, dass ich es nicht wieder machen werde. Normalerweise bin ich gerne mit mir alleine und genieße diese Zeit zwischendurch sehr, aber das Verreisen alleine, ist überhaupt nichts für mich. Vielleicht wäre es anders gewesen, wenn ich mal schönes Wetter gehabt und an den Strand gekonnt hätte aber genau so stürmisch, wie das Wetter war, war auch mein Gemüt an diesem Wochenende. Also ich war nicht schlecht gelaunt, aber innerlich irgendwie vom Winde verweht.

Ohne den Schatz an einem Ort zu sein, den ich immer nur mit ihm gemeinsam aufsuche und an dem ich so schöne Erinnerungen habe, ist nicht schön. 

Die nächste Reise nach Oostkapelle ist für uns beide wieder gebucht und dann werde ich wieder Oostkapelle so erleben, wie es wieder sein soll. Nämlich gemeinsam schöne Dinge unternehmen und die Zeit genießen.

In diesem Sinne, Oostkapelle, wir kommen wieder. Wieder im Doppelpack. :)


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